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Emmi Pikler

9. Januar 1902 – 6. Juni 1984
In der Welt der Kleinkindpädagogik, gibt es wenige Menschen, die so bedeutend sind, wie Emmi Pikler. Als Kinderärztin behandelte sie unterernährte und vernachlässigte Säuglinge. So gründetet sie 1946 in Budapest das Lóczy-Institut. Dort wurden Säuglinge und Kleinkinder bis zu ihrer Vermittlung stationär betreut, die nicht in ihrer Familie aufwachsen konnten. Anfangs ging es hauptsächlich darum Kinder vor Hospitalismus zu schützen, doch mit der Zeit konnte noch viel mehr erforscht werden.

Diese Frau hat mit ihrem Team einzigartige Beobachtungen dokumentiert, die bis heute zu Besserungen in der Kleinkindbetreuung beitragen. In der Pflege und der Bewegungsentwicklung im Säuglings- und Kleinkindalter sorgte sie für neue Qualitätsstandards, die sich ab den 1990er Jahren auch international verbreiteten.

Ihre revolutionären Ansätze zum Umgang mit Babys und Kleinkindern haben die Art und Weise, wie wir über deren Bedürfnisse und Fähigkeiten denken, tiefgreifend verändert. Emmi Pikler gehört zu den Pionierinnen, die uns gelehrt haben, die Autonomie und Würde von Kleinkindern zu respektieren und zu erhalten.

Haltung und Bild vom Kind

Emmi Piklers pädagogischer Ansatz basiert auf dem Respekt vor der natürlichen Entwicklung des Kindes. Sie war der Ansicht, dass Kinder von Geburt an kompetent und in der Lage sind, ihre eigenen Bewegungen und Aktivitäten zu steuern. Ein zentraler Aspekt ihrer Methode ist die freie Bewegungsentwicklung. Sie beobachtete, dass Kinder in einer sicheren Umgebung, ohne unnötige Einmischung von Erwachsenen selbstständig ihre Bewegungen erkunden und entwickeln.

Ein weiteres wichtiges Element ihrer Philosophie ist die achtsame Pflege. Emmi Pikler betonte, dass Pflegehandlungen wie Wickeln, Füttern und Baden Gelegenheiten für intensive Kommunikation und Beziehungsaufbau zwischen Erwachsenen und Kindern bieten. Diese Momente sollten in Ruhe und mit voller Aufmerksamkeit für das Kind gestaltet werden, um eine sichere Bindung und ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit zu fördern.

Meine Gedanken zu Emmi Pikler

Der Grund weshalb ich angefangen habe, mich mit Emmi Pikler zu beschäftigen, ist wohl eher ungewöhnlich. Der klassische Weg ist wahrscheinlich, dass man mit Kindern unter drei arbeitet. Bei mir war es so, dass ich im Kindergarten gearbeitet habe und sehr betroffen davon war, wie viele Kinder Probleme in der motorischen Entwicklung haben. Ich war auf der Suche nach Möglichkeiten ihnen zu helfen und dabei sind mir die Bücher von Emmi Pikler in die Hände gefallen.

Emmi Pikler ist vielleicht nicht die richtige Ansprechpartnerin, wenn es darum geht, Kindern zu helfen, die im Kindergartenalter Probleme in der motorischen Entwicklung haben. Aber ihre Erkenntnisse sind bahnbrechend, wenn es darum geht, dafür zu sorgen, dass diese Probleme nicht entstehen. Sie zeigt auf, was Erwachsene tun (oder eben auch nicht tun) können, dass Babys und Kleinkinder sich möglichst gut entfalten können.

Die Bücher von Emmi Pikler zeigen eindrucksvoll, warum es so wichtig ist, die Kinder in ihrem Tempo wachsen zu lassen und Spielsachen mit viel Bedacht anzubieten. In den ersten Wochen und Monaten brauchen Babys zum Beispiel keine Spielsachen. So haben sie Zeit sich mit ihrem Körper und den anderen Reizen in ihrer Umgebung zu beschäftigen. Es ist von großem Wert für die feinmotorische Entwicklung, dass Babys die Zeit bekommen, die sie brauchen, um ihre Hand zu entdecken.

Ich wünsche mir, dass Emmi Piklers Erkenntnisse sich in unserer Gesellschaft mehr verbreiten und umgesetzt werden. Das wäre auf so vielen Ebenen ein riesiger Gewinn für die Kinder und somit auch für die Erwachsenen, zu denen sie heranwachsen.

© Lisa Back
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